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HALIFAX - ANTIGONISH

Mittwoch, 14.Juli 2010

TRÄUME, IDEEN UND WIRKLICHKEIT

Wir haben Träume und Ideen. Jetzt nehmen wir uns die Zeit. Weil wir es wirklich wollen, erfüllen wir uns wovon wir träumen. Nun ist es endlich soweit! Unsere große Reise kann beginnen.

Heute sitzen wir im Flieger nach Kanada, ins große Outdoor-Paradies, ins Land der Freiheit, der großen Seen und endlosen Landschaften. Nach läppischen zehn Flugstunden - erst nach Frankfurt, das Flugzeug ausgebucht von ernsten Business-Leuten mit Krawatte, aufgeschlagener Süddeutschen und wichtigem Gesichtsausdruck - stehen wir auf kanadischem Boden.

Immer wieder unwirklich, so plötzlich in einer anderen Welt zu stehen. In einen silbernen Blechvogel einsteigen, abheben, bekannten grünen bayerischen Boden unter sich, hier und da ein Feld, dann das Weiß der Wolken, danach surreales Schweben über der blendend pudrigen Wattebauschschicht, eine Zeitlang abwarten, „tea or coffee“ serviert bekommen, ein abscheulich schmeckendes Sandwich/ Pasta/Hühnchen runterwürgen, etwas Board-Radio in die Ohren stöpseln, ein Buch anlesen... und schwupps... ist man auf völlig anderem Terrain. Leute sprechen in fremden Zungen, Toiletten funktionieren anders.

Irgendwie bekommt man es fast nicht mit. Und doch ist plötzlich alles anders.

Wir stehen vor dem Flughafen in Halifax. Der Himmel ist bewölkt, der Taxifahrer in seiner riesigen Lincoln-Limousine gut drauf. Bis er uns nach 40 Minuten am Hotel abliefert, haben wir die komprimierten Halifax-Touri-Infos intus.

Das Hotel mit großer Eingangshalle wartet mit Pool und Dachterrasse auf und beides lasse ich mir nicht entgehen. Noch ein bisschen Luxus! Danach ein kleiner Stadtbummel. Halifax, als Hauptstadt von Nova Scotia präsentiert sich uns in schönstem Licht. Bei angenehmen 25 Grad laufen wir den Berg über die Citadelle (von 1856) herunter, betrachten den Halifax Clock Tower, der fotogen zwischen uns und Downtown liegt, und arbeiten uns Richtung Hafen vor. Tim Hortons verkauft mir einen wunderbar zuckrigen Donut und noch süßeren Cappuccino (ich werde ihm ganz Kanada treu bleiben!), beim Outdoorshop decken wir uns mit Mega-Insektenspray (das wir angesichts der aufgedruckten Nebenwirkungen hoffentlich überleben) ein und unten am Ufer beißen wir in fettige Pizzen.

Anschließend flanieren wir kurzerhand sowohl am Verschiffungsbüro wie auch am Zoll vorbei und können überraschenderweise (nach Zücken unserer Kreditkarte) alle Formalitäten sofort und völlig problemlos regeln. Das heißt... morgen dürfen wir „Valy“, unser Auto, abholen! Hoffentlich hat er die große Reise über den Atlantik ohne Schäden überstanden! Noch Einmal Schlafen und wir werden es wissen.

Am nächsten Tag geht nach kurzer Taxifahrt zum Hafen alles ziemlich schnell. Valy ist heile angekommen, sowohl innen wie aussen fehlt ihm nichts, zum Glück!

Nach nettem Plausch mit Bruce, der uns den Toyota übergibt und nebenbei alle Sehenswürdigkeiten Europas aufzählt („Your trailway-europe-ticket is the greatest!“), reißen wir die Aufkleber mit „versiegelt-“-Zeichen ab und fühlen uns wie die Größten der Welt!
Wir sind in Kanada! Wir fahren im eigenen Auto! Wir erkunden die Welt! Wir sind glücklich! Wie schön ist das Leben!

Zuallererst fahren wir am canadischen ADAC, dem CAA in Halifax vorbei. Dort bekommt man, wie bei uns auch, kostenloses Kartenmaterial (bei Vorlage einer ADAC-Mitgliedskarte kann man den CAA-Service für lau in Anspruch nehmen) und Camp-Books mit allen nötigen Infos zu Plätzen, Kosten und Services auf den jeweiligen Campgrounds. Jedenfalls verlassen wir den Laden mit einer Riesentüte voll Material.

Nun müssen wir nur noch den Kühlschrank füllen: ab ins nächste Sobey´s. Dort ist es dermaßen riesig, dass mir fast die Augen rausknallen: 205 Gänge, 400 verschiedene Käsesorten (alle unappetitlich quadratisch industriell abgepackt, in leuchtendem Gelb und ungesund wirkendem knalligem Orange), 125 unterschiedliche Milchpackungen (Lowfat, MegaLow Fat, Zero Fat, mit extraviel Kalzium, Magnesium, Vitaminen und weiß-Gott-wieviel extra Zusätzen), 340 andersartige Chips (mit natürlich nur 2 Kalorien pro Packung), sodass ich nach kürzester Zeit schon sowas von überstättigt bin, meine Glubscher brennen wie blöde, nach geschätzten 20 Minuten stehe ich völlig fertig an der Kasse - mit nur einem Ziel: raus hier!

Was zur Folge hat, dass wir mit großem Abstand am wenigsten Essen von Allen im Einkaufswagen haben (was nun aber auch wieder keine große Kunst ist).

Aber natürlich haben wir es dennoch geschafft, unser Tages-Budget komplett zu sprengen - und zwar im Liquor Store. Jaaaa, hier ist es wie auf australischem Boden - man muss in extra dafür geschaffene Läden gehen um Alkohol zu kaufen - und das dann zu wahrlich königlichen Preisen. Zum Vergleich: der süffige Shiraz aus Australien von Yellowtail ist bei uns für schlappe 4,99 € (REWE) erhältlich, hier kostet dasselbe Flascherl mal satte $ 14,99 (ist dafür aber mit Schraubverschluss. Ich schlussfolgere: damit man sich den Luxussaft auch gut einteilen kann...)! Irgendein Gefühl sagt mir: das wird eine teure Reise!

NOVA SCOTIA

Freitag, 15. Juli 2010

walfamilie beim fototermin

Nach einer unheimlich wildromantischen Autofahrt, entlang des Cabot Trails hinauf zum nördlichsten Punkt Novia Scotias kommen wir nahe des Himmelsreichs an! 8 km ist die Zufahrt auf einer der Traumstraßen der Welt (so unser Reiseführer), rechts immerzu begleitet vom dunklen rauen Atlantik zum angepeilten Platz – hier wollen wir die Nacht auf dem lauschigen „Meat Cove Campground“ verbringen.

Für günstige $ 25 können wir einen Platz in der ersten Reihe mit Seaview wählen. Außer uns sind nur fünf weitere Camper anwesend – das ist die Anfahrt alle mal wert! Wir stellen uns kurz vor die Klippe, mit gebührendem Abstand (der nächtliche Klobesuch soll ja nicht im Kamikaze enden) aber trotzdem mit überwältigender Sicht auf die Bucht unter uns, rechterhand, wo die Wellen wild an die Felsen klatschen, die Möwen im senkrechten Sturzflug Beute machen. Wir beobachten spektakuläre Fischjagden, kopfüber mit Karacho eintauchende Jonathans, die ihr Abendessen adrenalingetränkt zu sich nehmen. Praktischerweise haben sie so auch schon den Schluck Wasser zum Runterspülen getankt. Wir hatten Schinkennudeln.

Nachdem ich morgens doch tatsächlich schlaftrunken supergemein ins Gras gebissen hab (auf dem Weg zum Klo, natürlich, war ja klar), cruisen wir weiter auf dem Cabot Trail dahin, nun wieder runter (also südwärts) und gönnen uns bei Breton Bay auch noch „Whale Whatching“ mit Wesley´s. „100% Guarantee to See Whales, otherwise You Get Your Money Back“-Prospekte, die wir in Halifax im Tourist Bureau am Hafen aufgabelten haben uns überzeugt. $ 25 /Person haben wir gelöhnt und brav unten im Doppeldecker-Boot Platz genommen. Nach schaukeligen 40 Minuten (zum Glück habe ich nichts gefrühstückt) streckt Lindsay, unser Guide an Board den Zeigefinger aus... alle Köpfe drehen sich... „there... a seal“... ahhh, arrghh, ach so... enttäuschte Gesichter.. nur eine Robbe (aber eine Süße, so richtig putzige Robbe, mit dunkelschwarzem, rundem Köpfchen, glänzend und perlend...), die sich wie auf Foto-Kommando auf den Rücken dreht, dann aber doch wieder schnell abtaucht.

Mhmhm, der Kapitän hält wieder Ausschau mit seinem Superfernglas, das ist bestimmt 20 cm dick...ah, er gibt Gas, und DA! Oh WOW! Was für ein Gefühl! Dank meiner Sehstärken-Sonnenbrille kann ich es glasklar sehen...Wale! Hier und da und auch dort drüben, ein Seufzen geht
durchs Boot! Aus dem dunklen Wasser wölbt sich eine samtige, weiche nachtblaue Flosse, zeigt sich massiv und breit, taucht ganz langsam und gemächlich halbkreisartig wieder in Slow-Motion ein.
Und dann kommt die gesamte Familie. Pilot whales... bestimmt 20 Tiere schwimmen ganz nah bei uns, das Boot steht still. Wir auch. Direkt vor meinen Augen taucht eine Wal-Mommy mit ihrem Baby auf, in Haut - äh, Pardon – Flossenkontakt. Das Kleine ist hellgrau und zwinkert mir mit seinen kugelrunden, tiefschwarzen Knopfaugen verschmitzt zu, breit grinsend von einer Seite zur Anderen. Ich muss noch an Deck springen und hüpfen vor Glück!!

PERTH

Samstag, 17.Juli 2010

ERSTE KRISE

Ich krieg die Krise! Hier ist es wie am Stachus. Unglaublich, wie Lärm-belästigung eine Gegend verdrecken kann. Eingebettet in sagenhaft idyllische Landschaft campen wir hier am verlockend klingenden Riverside Camping.

Tiefgrüne Mischwälder umgeben den rotschimmernden Fluss, am Hügel gegenüber stehen weißgetünchte Südstaatenhäuserim goldenen Abendlicht, die sich im Fluss spiegeln und sofort daraufzu zittern beginnen... Wellen schlagen wie blöde, weil es hier Wochenendsport ist auf kreischenden gelbblauen Jet-Skis (die gab´s wohl im „Walmart zur Hölle“ im Sonderangebot) mit Tempo 90 das Wasser zu malträtieren. Direkt vor unserem Standplatz scheint am Ufer ein Schild „Wendekreis und Kunststückchen hier“ zu stehen. Jedenfalls ist der Lärm ohrenbetäubend, ja fast schon lähmend. Wenigstens haben die Mücken hier keine Chance im Wasser zu brüten. Hier will sich keiner vermehren..

QUÈBEC und TORONTO

Donnerstag, 20.Juli 2010

DA WO DER FLUSS ENGER Wird

Auf dem Highway Nach Québec verbringen wir Stunden damit, die vorbeibretternden Trucks an Breite, Länge, Höhe und kreativen Stickern und Schriftzügen zu bewundern. Ansonsten sind die Straßen, wie immer unheimlich gut ausgebaut, extrem breit und gemütlich - sprich völlig stressfrei zu fahren. In Quèbec, dem Transkanada-Highway 20 folgend, kommen wir mit kostenlosem Stadtplan (vom Tourist-Büro, am riesigen weißen Frage-zeichen auf blauem Hintergrund zu erkennen) hervorragend auf dem unterhalb der Stadt liegenden Hafenparkplatz an.

Die halbe Stunde beläuft sich auf $ 1,20, dafür dürfen wir aber das architektonisch wunderschön hingezauberte Québec bestaunen. Denn trotz strömendem Regen (und wieder mal bin ich froh, mir die tolle Hardshell vom Sport Schuster gegönnt zu haben, Danke, Danke, Danke nochmals ihr lieben Kollegen/-innen von der FREUNDIN für den Gutschein! Und ich denke nicht nur im Regen an Euch!), ist es den Ausflug auf jeden Fall wert. Quebéc wurde von den Allonquin-Indianern KEBEC genannt, als „da, wo der Fluss enger wird“ (sagt mein schlauer Reiseführer, der Polyglott, der Gute, Weise) – genau so lange, bis der Weiße Mann darauf sein Holzfort gebaut hat und ab dann alles anders war und hieß, der Pelzhandel und Québec. Wirklich malerisch an den Berg gebaut ist Québecs Altstadt zu Recht seit 1985 UNESCO-Weltkulturerbe. Die Aussicht auf der Terrasse vor dem mächtigen Chàteaux Frontenac (schlossähnliches Luxushotel) auf den St. Lorenz-Strom ist fantastisch!

PS. war die gesamte Zeit auf der Suche nach Gebäck in Québec – und habe schlussendlich einen EggMcMuffin, dank McDo, den es hier überall gibt, bekommen.

Nach Begegnungen der geht „pas du tout“-nämlich „gar nicht"-Art im französisch-sprachigen Canada (armer Georg, denn „oui, auf ä jeden ä Fall ä weigäärn wirr ä uns, ä anglais zu sprääächeeen. Oh lá lá, tü ä Ausländäär bisse mirrä tolalement egalä...) sind wir happy, nun wieder im altbewährten, nett-frisch-freundlichen und sehr positiven Canada zu sein!

Gleich am nächsten Tag zieht uns das quirlige Toronto in seinen Bann!

Nach bunter Zufahrtstraße á la Vororts-LA, Shop an Shop, neonfarbenen Reklameschildern, Meter an Meter, kommen wir im schön-lauten Toronto an. Das Preisniveau steigt sofort rasant an, denn dort kostet die ½ Stunde parken (immerhin nur 10 Min. zum CN-Tower) nun schon 2 stolze Dollar (hier: Looneys). Für $ 50 (wir beide) werden wir die 340 Meter im gläsernen Fahrstuhl in rasantem Tempo hinaufchauffiert, ach was sag ich, hochkatapultiert. Spektakuläre Sicht auf den Financial District, einige edle Dachterrassen, die Harbourfront und den Lake Ontario inklusive. Ist die Ausgabe auf jeden Fall wert!

PPS Wendy´s hat die alllerallerbesten Burger!! NIIEE wieder will ich pfui-MacDonalds haben....;)

Nun stehen wir für $ 30 im zuckersüßen, familiär-geführten, top-sauberen und schön-ruhigem Campground „Dressel´s, Jordan Valley“. Duschen sind liebevoll hergerichtet, wireless Internet gibt’s gratis, der Laundry-Room ist ein eigenes, weißes Hüttchen, mit Blick auf blutrotenTraktor vor grünstem Nadelwald zur einen und romantische Weinstauden im bronzefarbenen Abendlicht zur anderen Seite! Schöner kann Wäsche waschen nicht sein!

NIAGARAFÄLLE

Mittwoch, 21.Juli 2010

rauschendes weltwunder

Noch einmal Wir passieren Toronto´s verstopften Highway um zu den Niagarafällen zu gelangen. Schon kilometerweit entfernt weisen Schilder auf die Touristenattraktion hin. Wild tosend fallen unglaubliche Wassermassen aus 50 Fuß nach unten.

Wir gönnen uns eine Fahrt mit der „Maid of the Mist“, ganz nah dran wollen wir sein und sehen lustig aus mit den angezogenen blauen Plastiksäcken die jedem Besucher gereicht werden. Wieder mal $ 15/Person müssen wir ausgeben, aber die steife Brise im Gesicht und der unvergessliche Eindruck, so nah dran an einem Weltwunder gewesen zu sein, hat schon was!

STE. MARIE AMONG THE HURONS

Donnerstag, 22.Juli 2010

pocaandrea

Die Nacht haben wir nun zum zweiten Mal auf einem wunderbar hellen und sehr ruhigen Walmart-Parkplatz verbracht. Das ist der Hit, denn dort zu stehen ist erlaubt, zum Nulltarif und obendrein noch beleuchtet, bewacht und somit sicher. Morgens kann man nach dem Genuß vom $ 1,20-Schnäppchen-MacDonalds´oder Tim Hortons Kaffee (einer von beiden ist immer im Shop integriert) direkt superpraktisch die sauberen Toiletten aufsuchen und danach direkt losfahren.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich alle Walmart-Parkplätze direkt am TCH (Trans-canada-Highway) befinden und wir so keine großen Umwege machen müssen – und obendrein sind wir hier auch nie allein. Mindestens drei Truckerfahrer und vier Wohnmobilurlauber sind außer uns auch noch anzutreffen, was zusätzliche Sicherheit gibt. Perfekt nahezu.

Das Freilicht-Museumsdorf „Sainte Marie amoung the Hurons“ öffnet
um 10 Uhr seine Pforten, und pünktlichst standen wir davor, um hiesige Geschichte auf uns wirken zu lassen. 1639 gründeten hier Jesuiten ein Dorf, um die Wendats (von den Franzosen Huronen genannte Indianer) zu missionieren, was ihnen mehr oder weniger gut gelang. Zum Einen brachten sie den Ureinwohnern viele Krankheiten mit (aufgrund der domestizierten Tiere, á la „Vogelgrippe“, zum Anderen wollten viele von ihnen gar nicht zum christlichen Glauben konvertieren. Zehn ganze Jahre lang bestand diese Gemeinschaft dennoch – bis zu dem Moment als Irokesen dem Ganzen ein blutiges Ende setzten und die Jesuiten beschlossen, die Arbeit aufzugeben und das Dorf niederzubrennen.

Nichtsdestotrotz geben die Tagebucheinträge diverser Mönchen Zeug-
nis darüber, wie kommuniziert wurde, wie man gegenseitig voneinander lernte und profitierte.

Sehr anschauliches Museum mit Schaustellern im zeitgenössischem Gewand, die eindrücklich und objektiv das Leben von damals erklären. Konnten mit Turkey-Feder Buchstaben malen und lernten, wie man damals Kerzen herstellte, Feuer machte und Eisen bearbeitete. Kostenpunkt: $ 11/Person.

PUKASKWA NATIONalpark

Freitag, 23.Juli 2010

am Ältesten See der Welt

Immer dem TCH 17 folgend kommen wir hier im Pukaskwa National Park zum Stehen. Für $ 36 dürfen wir und Valy im Nadelwald-Park nächtigen und haben nebenbei das Gefühl, die einzigen Menschen auf der Welt zu sein (ok, vielleicht außer dem Parkranger, der uns reingelassen hat).

Duschen sind eher gewöhnungsbedürftig, da dunkel, alt und von allen möglichen Tierchen und Faltern bewohnt - aber hey!, dafür stehen wir mitten im Wald am ältesten und größten See der Welt, dem „Lake Superior“. Wir wandern über 3 Billionen altes Gestein und bewundern die unsagbare Schönheit der Natur entlang des „Horseshoe-Trails“ (wegen dem hufeisenförmigen Sandstrand so benannt).

OUIMET-CANYON

Sonntag, 25.Juli 2010

Schlafender gigant

Auf halber Strecke zwischen Nipigon und Thunderbay bestaunen wir den beeindruckenden Canyon mit grandioser Sicht bis hin zum „Sleeping Giant“-Berg. Aufgrund arktischer Temperaturen am Boden der Schlucht herrscht hier eine außergewöhnlich seltene Flora und es gedeihen Pflanzen wie sonst nirgends.

Wir befahren den Terry-Fox-Courage-Highway, benannt nach Terry-Fox, der mit 18 Jahren an Krebs erkrankte, deswegen eine Beinprothese trug; er wollte auf Krebs aufmerksam machen und machte sich auf zu einem Run, über eben diesen Highway. So kamen mehrere Millionen Dollars an Spendengelder für (s)eine Krebsstiftung zusammen.

CALIPER LAKE NATIONALPARK

Sonntag, 25.Juli 2010 - Dienstag, 27.07.2010

killervibes

Eigentlich wollten wir das einmalige Seen-und Flußgebiet im Quetico-Provincial Park genießen (Tagelange Kanutouren seien dort möglich). Bei dortiger Ankunft zuckten wir allerdings beim Preis gehörig zusammen. Tageseintritt pro Person sollte $ 15 sein, hinzu kommt dann aber noch die Standgebühr à $30/Nacht fürs Auto. Summa summarum also $ 60! Schweinerei! - das ist ja teurer als ein Motel hier, nur weil Thunder Bay so nahe ist... Dafür haben wir die nächsten 400 km gerne auf uns genommen und sind hierher, zum nächsten Provincial Park, dem am Caliper Lake, weitergefahren.

Nach einem angenehmen Bad im warmen See inklusive Waldpanorama soweit das Auge reicht, genieße ich den sagenhaften Blick über den Caliper Lake, Möwen fliegen über mir, eine leichte Brise Wind weht mir die Haare ins Gesicht, die Sonne scheint bei sagenhaften 30° Grad - und alles könnte so schön sein...

Wären da nicht die fiesen Stechmücken, die mich lieben! So heftig habe ich das noch nie erlebt (besser: erleben müssen): ich verlasse das Auto, blinzle nur ein einziges Mal – und schon sitzen sage und schreibe mindestens acht ausgewachsene, große, gemeine und hungrige Aggro-Mücken auf meinen Armen und stecken ihre Rüssel in mich. So viele Hände hab ich gar nicht um sie zu erschlagen! Nur wenn sie schon voll von meinem Blut sind werden sie träge und schwer und summen langsamer um mich herum. Dann töte ich!

Des Abends kann man Angst bekommen aufgrund des Geräusches. Oben in den Baumwipfeln summt es, nein es röhrt nahezu wie tausendmillionen kleiner Hubschrauber, die zusammen in den Krieg fliegen... Horror! Ausgesaugte, leere Menschenhüllen säumen meinen Weg zum Klo... oh nein, völlig verschwitzt wache ich auf. Wie soll ich jetzt nur selbst dort hin?! Ich trau mich nicht! Jetzt hilft nur noch das DEED-Spray. Gibt’s auch nur hier zu kaufen, für $ 8 ein Schnäppchen, denkt man an all die geschwollenen juckenden Stellen. Möchte gar nicht wissen, wie schädlich das ist. Die Liste der Nebenwirkungen ist noch länger als das von dem Spray - aber egal- solange ich nicht gestochen werde sprüh ich mir alles weiter fröhlich damit ein – ich liebe mein Wunderspray!

Apropos Spray: haben gestern im Canadian Tire, das ist der kanadische ATU plus OBI, zu erkennen am Erdbeer-Emblem (sollte zwar eigentlich das Ahorn-Blatt darstellen, ging aber beim Grafiker irgendwie schief) ein Bärenspray erstanden, für stattliche $ 40. Haben vom PP-Guide auch schon Hinweise bekommen, sollten wir einen Bären treffen: ruhig verhalten, ungewöhnliche Geräusche machen (am besten ein Anti-Bärenglöckchen dabei haben), keinen Augenkontakt aufbauen und langsam entfernen.

Das Geräusch der Mücken macht mich kirre. Im Ernst... ich befürchte wahnsinnig zu werden. Oben in den Gipfeln schwirrt es, summt es, ein helles eintöniges Geflirre, es klingt als würden sie sich verabreden um die Weltherrschaft zu übernehmen. Genug Leute haben sie. Die Überzahl gewinnt. Meistens. Ich habe Angst. Angst davor, raus zu gehen. Dort wartet eine ganze Armada von ihnen. Direkt am Eingang passen die einen ab. Warten den ganzen Abend, die ganze Nacht. Bis so eine arme Seele wie ich kommt. Dann springen sie auf, direkt zu acht oder neunt fallen sie über einen her. Die fackeln nicht lange. Das richtig Fiese allerdings ist, dass man sie nicht gleich bemerkt, die Scheißviecher, keine Ahnung, wie die es machen. Ein Zaubersaft? Betäubungmittel? Wieso spürt man die nicht? Erst, wenn es brennt und schmerzt wie bescheuert! Nun weiß ich auch, wieso man uns vor den Juli-Monaten in Canada warnte...ich flippe aus!!

WINNIPEG

Mittwoch, 28.Juli 2010

GEbot Nr.1: IN der city keine mÜcken

Wir sind den Mücken entflohen! Nach gefühlten 2 Mio. Stichen kann uns die super Landschaft jetzt auch mal so was von! Mit Genießen ist da nämlich nix mehr, wenn es überall sticht und brennt und die nächste Sippschaft (nach Ermordung der kompletten Verwandschaft) im akkustisch verdeutlichtem summenden Anmarsch ist!

Mit quietschenden Reifen machen wir uns vom Acker... auf nach Winnipeg. Zum Abschied winken uns noch Fuchs und Biber zu, am Tourist-Büro kurz vor der Stadt werden wir nahezu liebevoll empfangen, mit guten Tipps, warmem Kaffee und bunten Broschüren bewappnet stürmen wir die Stadt und „The Forks“ - ein bisschen wie der „Kunstpark Ost“ Münchens, plus Shopping-Möglichkeiten und 3 Stunden kostenlosem Parken...

FOAM LAKE

Donnerstag, 29.Juli 2010

FAHREN, FAHREN, FAhren

Relativ unspektakulärer Fahrtag... haben Kilometer gemacht, nach dem gestrigen Campground „Millers“, in Portage la Prairie (zwar „nur“ $ 22, dafür aber unerwartete Kosten: Duschen á 5 Min./ $1!, Wireless Internet, das noch nicht mal im Auto funktionierte und megalahm war $3 - haben nur noch drauf gewartet, dass man ein $ 2-Stück für die Toilettenbenutzung einwerfen muss...nicht wirklich toll.)

Heute am sehr günstigen $ 15-FoamLakeCampground und oh ho, die Duschen sind umsonst, die Mücken außergewöhnlich unaggressiv, die Sonne scheint, der Whisky-Cola schmeckt. So weit, so gut! Gute Nacht!

SASKATOON

Freitag, 30.Juli 2010

WE LOVE BILLY

„Hey, Guys, where are you coming from?“ werden wir am Sobey´s Parkplatz begrüßt, und Billy, ein ca. 40Jähriger symphatischer Canadier steht vor uns. Mit „Your car ist great! You´re from Europe, aren´t you?“ beginnt unser Smalltalk und mit echten Infos und einer Adresse im Gepäck endet die nette Konversation.

Billy war vor „einer gefühlten Ewigkeit, als ich 25 war“ in Germany, und „jeder war so awsome friendly und superlieb“ zu ihm, dass aus geplanten zwei Wochen zwei Monate wurden, und er soviel Spaß wie selten in diversen WG´s in München hatte, so blieb ihm die ungeheure Gastfreundschaft in ewiger Erinnerung! Er möchte das an uns weitergeben und besteht darauf, dass wir seine Telefonnummer und Adresse notieren, für eine „hot shower, big house, a warm bed, great garden and funny conversation...“. „Now you know someone in Saskatoon! OK?!“ Mit diesen Worten steigt er in sein Auto und wir bleiben sprachlos vor soviel Gastfreundschaft zurück! So soll das mit der Welt funktionieren, so war das mit dem Karma ursprünglich gedacht... was für eine nette Erfahrung. Leider müssen wir weiter... unser Plan in die Rocky´s zu fahren, den Mücken zu entfliehen, steht.

Für $ 0,87 haben wir Diesel bei Husky´s getankt, die billigste Tankstelle, an der wir je waren und schlagen nun unser kurzfristiges Lager bei Glowing Embers, Edmonton, auf ($ 23). Auf der Fahrt bestaunen wir noch die „Houses to take away“-Schilder und die dahinter aufgereihten Fertighäuser entlang des Highways. Wir wundern uns gerade noch wie das gehen soll, als uns ein Truck mit ebenso einem Holzhaus entgegen-kommt. Das steht zwar lediglich zwei Meter an beiden Seiten über, wurde dafür ja aber auch mit roten Fahnen bestückt, so dass man ja ausweichen kann...für deutsche Verhältnisse der pure Wahnsinn! Genauso irre sind die vier Typen, die bei Tacho 110 das Fenster runterkurbeln und rüberbrüllen: „What a car! Where are you from? Where are you going?... Have a great trip!“- unsere Fahrzeugwahl war auf jeden Fall die Richtige! Wie oft wir schon in dieser Art und Weise, und zwar unheimlich interessiert und freundlich angesprochen wurden...

Nun haben wir schon vier Provinzen Canadas durchquert – bei Nova Scotia (Halifax) angefangen über New Brunswick (Perth), Quèbec (Québec) und Ontario (Thunder Bay) gefahren, erreichen wir nach Saskatchewan (Saskatoon) nun Alberta (Edmonton) und können die kühle mückenlose Luft der Rocky´s schon fast riechen!

EDMONTON

Sonntag, 1.8.2010

alles da in edmonton!

Lust auf Eislaufen und es hat 30 Grad? Bock auf Zuckerwatte in der Achterbahn und es regnet? Willst du unbedingt den neuen 3D-Film sehen, dein Freund aber lieber Angelina Jolie´s „Salt“? Oder aber keine Kohle für Rimini, der Bikini ist aber schon gekauft? - Dann nichts wie ab in „one of the world´s biggest shopping-mall“- „The Edmonton Mall“.

Alles da in Edmonton! Ich flippe schier aus, als ich den Mega-Shopping-Tempel betrete: Stunden, Tage, ach was sag´ ich, WOCHEN könnte ich hier verbringen! Es gibt ALLES! Kein Wunder bei über 600 Läden, 100 Restaurants, 6 Kaufhäusern, 21 Kinos und 20.000 Parkplätzen. Shops, von „Automotive Service“ über „Home Furnishing“ bis hin zu „ToysRUs“ und „Guess“, das kennt man ja schon fast, aber geht man die langen Flure weiter, kommt man am Eisstadion („Icepalace“) vorbei, rechts davon, gleich hinter „Zara“ kann man im „Palace Casino“ sein Glück versuchen, oder gleich weitergehen und „MegaFun“ haben im „Galaxyland Amusement Park“, wo uns sogleich 200 Kindern schreiend entgegenkommen, der Rollercoaster über uns wummt und wusch, mit einem lauten Schienenaufschrei brettern sie schon wieder um die nächste Engkurve. Zwei Popcorn landen auf meiner Schulter, bin kurz irritiert, wage mich trotzdem weiterzugehen und wundere mich, wo denn all die Daddy´s heute wohl sind. Es ist Samstag und Mommy und Kids stehen unermüdlich an all den Attraktionen Schlange (kleine Eisenbahn, Plastic-Animal-Ride, Auto-Scooter, Bungee-Jumping) und heben Sharons und Jeffreys rauf und runter, kaufen Vanilla-Icecream und lassen sich Hot-Dogs in die Haare schmieren. Und die Daddy´s: sitzen im „Tattoo-Store“, eingegliedert in den Vergnügungspark! Schaut allerdings so aus, als müsse man dort Nummern ziehen, denn der Shop ist verglast und so sehen wir ca. 20 Leute, die im Wartezimmer sitzen, Motivkataloge blättern und/oder Aufnahmeformulare ausfüllen.

Im Store gibt’s auch noch Piercing, Branding, Permanent-Make-up, Nail-Do´s und einiges anderes.

Wir drehen wieder um, werden mit der Masse zum „Apple-Store“ geschoben und finden uns plötzlich in einer Warteschlange wieder... häh? Wat is nu? Ist es doch tatsächlich so, dass es zwei Reihen gibt, und eine Art „Verkäufer/Bodyguard“ vor den Gläsern des Geschäfts steht und immer nur so viele Leute reinlässt, wie rauskommen. Bin ich hier im P1 oder was? Will auch gar nix mehr kaufen, sondern lieber zu „Chinatown“ bummeln und ein Sushi-Röllchen auf die Hand nehmen. Oder auch zwei. Bin begeistert und berauscht, könnte jetzt ja auch noch in den „World Waterpark“ gehen, mache eine Runder übers „Spa“ (alles da von Givenchy bis Aveda), höre erst und sehe dann im unteren Stockwerk ein Konzert (Country-Lady mit Gitarre), lasse FM Edmonton (grade rot „on Air“) rechts liegen und sehe...den absoluten Wahnsinn! Unten tummeln sich Bein-an-Bein-Kopf-an-Kopf-gelber-Riesengummiring-an-gelbem-Riesengummiring völlig verrückte Menschlein in Badehosen. Weil so weit unten scheinen sie so klein, wie Millionen von bunten Ameisen mit gelben Gummiringen in sich verkeilt und eine Welle nach der anderen schunkeln sie gleichzeitig im Wasser auf und ab, fallen um, einander auf die Körper, von oben kommt ein Junge geflogen, am Gummiseil, der jumpt von oben auch noch drauf - halt- nein, puh, zum Glück, das Seil schießt ihn wieder hoch, kurz bevor sein Kopf in die anderen Köpfe aufsmashen konnte. Verrückt, das macht allen Spaß! Ein Wellenbad im Einkaufszentrum...

Ich geh wieder zum Shoppen! Gott, wo fange ich nur an?...Bei Zara, danach American Apparel, Eddie Bauer...und ich brauche doch nichts...“gar nichts“, sagt Georg da „die Kapazitäten unseres Autos sind doch eh schon...“ „..aber so einen kleinen Seidenschal, na, was sag ich, ein Schääälchen, so was kann man doch immer gebrauchen...und der ist auch so klein-faltbar!......Bin gleich wieder da! Bu(s)si(y)!“...

+ EDMONTON +

Sonntag, 1.8.2010, abends

Glowing Embers Campground

„You like raspberries?“, eine dunkle warme Stimme vorne links, hinter Früchte tragenden Stauden... ich schaue auf, unterbreche meine Nascherei am hauseigenen Gemüsebeet bei „Glowing Embers“, „Go and get your vegetable in the common garden. It´s all organic“...sounds perfekt, dachte ich mir und hab mich in derselben Sekunde des Gedankens über die grünen Sträucher mit den fantastischen rosaroten Früchten hergemacht.

Unser Nachbar Willy ist sogleich Dauercamper, seit er sich vier Monate Urlaub vom Trucker-Fahren gönnt. Verdient verdammt gut damit. Meint, er macht um die 130.000 Dollar im Jahr damit, fährt allerdings auch seine täglichen fünfzehn Stunden durch. Muss man erst mal durchhalten. Im Winter geht's dann auf die iceroads. Frau, Kind und Geld sind daheim in Nova Scotia. Im September will er dorthin zurück. Hat schon sehr viel gesehen, unser Nachbar Willy, mit seinem Fischerhut und den symphatischen Schlupflidern. Mit seiner Ray-Ban Wayverer sieht er fast ein wenig gigolomäßig aus. Der Abend mit ihm ist klasse. Witzig und weise und politisch, aber nur am Rande. Und Verständnis auf beiden Seiten.

Am überzeugendsten sind jedoch seine kulinarischen „i´m just freakin´out-“Dessertvariationen, heute bekommen wir einen Donut-on-Vanilla-Icecream with fresh raspberries (selbst gepflückt) serviert. Ein Traum, unser Nachbar!

NORDEGG

Dienstag, 3.8.2010

GREAT DAY, GREAT MOOD, GREAT ANIMALS

Im 50er-Jahre-Cafe in Nordegg habe ich heute den leckersten Banana-Muffin ever gegessen. Alte Reklameschilder, used Bottles of Oil, Blümchentapete und Kindersitze aus den 60er Jahren sind um uns herum, und wir vergessen in welcher Zeit wir eigentlich leben, als Lilly auf uns zukommt. Über ihrer babyrosafarbenen Baumwollbluse steckt das Namensschild und sogleich lächelt sie breit übers Gesicht:

„Hey, Guys, what do you want on this sunny afternoon. Great day, isn´t it?!“ , kaut weiterhin auf ihrem Kaugummi und ich warte schon auf die große rosa Blase. Würd mich nicht wundern, wenn Elvis sogleich um die Ecke schlendert. Geile Musik, geiler Cafe, geiler Tag. Bleiben noch sage und schreibe drei satte Stunden sitzen und planen weiteres Vorgehen. Da Einer gleich Keiner, bestelle ich mir gleich noch einen Muffin, diesmal kommt er mit „whipped butter“ daher – noch mal ein „geil“ obendrauf. Kriegt ne eins mit Stern, der Ort hier.

Da frage ich mich mal ganz kurz, nach all den Donuts, Wendy´s- und A&W-Burgern, Icecream und Blueberry-Muffins, ob wir die Reise nicht vielleicht doch anders hätten planen sollen?

Vielleicht lieber in Südamerika angefangen, sich dann über Mexico nach oben gearbeitet wäre wohl figurtechnisch schlauer gewesen. Bis wir zur Baja California (Mexico und “vamos a la playa“ und so) kommen, kann ich froh sein, wenn ich noch in meinen Bikini passe. JA, trotz Stretch-Material!

Nach meinem kurzen mentalen Exkurs richte ich meine volle Aufmerksamkeit nun wieder der Straße zu, denn das braucht´s nun auch! Zum Einen fühlt sich mein Beifahrersitz wie der Massagestuhl in der Therme Erding an (auf Stufe 2: Vibration), zum Zweiten fährt es sich hier wie am „Car-Racing“ auf der Dult. „Short left turn. NOW!“, Yield the Deer! Von rechts und links und auch von vorne... Vorsicht!

  • 6 Streifenhörnchen
  • 1 Fuchs
  • 3 plus 5 (kamen hinterher) Caribous
  • 2 plus 3 Hirsche
  • 3 Elche (Mommy und 2 Babies)
  • 200 Rinder und
  • 1x Jolly Jumper

sind uns ÜBER die Forrestry Road (unbefestigte Straße) galoppiert!

Hier fährt die Natur aber große Geschütze auf! Nun hätten wir es dann aber bald, mit der Natur und ihren Tieren. Gestern Papa Biber (Ja, auch am Straßenrand – nicht, dass wir nie aussteigen würden, nur laufenderweise bin ich ja froh, KEINEM großen Tier zu begegnen), vorgestern Bisons (ok, die waren eingezäunt), jetzt würd nur noch Opa Bär fehlen und wir hätten´s dann...

Etwas verklärter, aber auch romantischer gesprochen hieße das dann: im Land der smaragdfarbenen Bergseen, leuchtend grünen Tälern, rauschenden Wasserfällen, schäumenden Flüssen und sich schlängelnden Bächlein sagen sich Fuchs und Biber „Gut´ Nacht“.

Halt – da fehlt in der Aufzählung nun aber wirklich was. Etwas wichtiges: DER WALD. So viele Bäume habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen, Baum an Baum, dicht gewachsen, Wald im 360°-Panorama, dunkelgrün gemischt mit gelbgrün, dazwischen braungrün... grün, grün grüner wird’s nicht! Da siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht! Da bekommt das Sprichwort aber mal ne gaanz andere Bedeutung!

Haben heute wild gecampt, umgeben von Bergen inmitten einer flauschig-moosigen Blumenwiese... klingt so idyllisch und süß... hatten allerdings ganz schlechte Vibes. Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass wir an einer Highway-Tankstelle Diesel nachfüllten, und ich mich während der Betankung (bei 100 Litern hab ich da erfahrungsgemäß eine Menge Zeit mich rumzutreiben) nahe dem Gummibärchen-Regal aufhielt, als mein Blick nach rechts aufs „schwarze Brett“ des Shops fiel...“ein Pony zu verkaufen, seit 1 Jahr nicht mehr geritten“, 2 Fohlen gibt’s gleich dazu, für jeweils $ 1000 ein Schnäppchen, daneben klebt die Annonce eines RV („Recreational Vehicle“, also Wohnmobil), mit allem Schnick-Schnack und ausfahrbaren Seitenteilen dran für $25.000, nicht schlecht. Und dann bleibe ich hängen im Gesicht eines hageren Weißen, ca. 35 Jahre alt, roter Kinnbart, orange-helle Haare und kuhblaue Augen, der nach schräg unten wegblickt...dieser Mann war „suspicious“ und daneben wieder das Foto von Helen und Chris Roberts, 81 und 86, die mit ihrem LuxusRV verschwunden waren. Dasselbe Foto des Ehepaares hatten wir schon auf dem CG Glowing Embers vor der Laundry hängen sehen. Links daneben sah ich auf einem A4-Ausdruck das Gesicht einer ca. 40-Jährigen Kanadierin, die am Wochenende allein unterwegs war und nie zurückgekehrt ist, und neben einem süßen Hundebaby-Porträt ($200) hing dann noch ein Foto von „Chung“, 21, der wollte auf dem Saskatchewan-Fluß Riverrafting machen und galt nun als vermisst.

Jetzt liege ich hellwach im Bett und kriege richtig Angst. Mischt sich mein Unterbewußtsein mit dem Gesehenen von heute? War hier an dem Platz was? Weit hinten im Wald hab ich dann noch eine gelbe schmutzige Matratze gesehen. Nochmal... war hier was? Verdammt! Hätten wir doch auf unsere innere Stimme gehört, hier stimmt was nicht, hier passt was nicht. Bin ich bescheuert? Hier ist die ideale Schlafstelle, von der Dirty Road hoch, über ein großes Schlammloch (das schafft ja gar kein anderes Auto!!), 40 Grad den Berg rauf (zum Glück haben wir die Stollenreifen!) und dann noch am Waldrand die Wiese hinter. Doch wieso kann ich nicht schlafen?

Sollen wir wieder fahren? Irgendwie gehr die Nacht vorbei, die Eulen heulen, die Wölfe (oder was anderes? Lautes?) auch und irgendwann fallen mir dann doch die Augen zu.

Als ich morgens wieder wach werde, liegt Georg auch ganz müde neben mir - hat auch nicht wirklich gut geschlafen. Nächstes Mal hören wir auf die innere Stimme! Zum Glück war nichts.

Und noch was macht mich fertig:
gefühlte MINUS 4 (!!) Grad lassen mich fühlen wie ein tiefgefrorener Gekko. Kann mich kaum bewegen so schockgefr(u)ostet bin ich! Muss das denn sein? Kann meine Finger kaum bewegen. Mein Kopf ist Crushed Ice! Meine Nase rot. Und läuft. Verdammt, ist das fucking scheißkalt!

Könnte auf der Stelle heulen wegen fehlendem Luxus, frühem Aufstehen, bitterer Kälte, dreckskaltem Klo, beschissenkühler Luft - und überhaupt!! Wieso tu ich mich das überhaupt an? WILL ZU DEN HOT SPRINGS! SOFORT!

Aber da hüpft ein goldener Hirsch über die kupferfarbene Lichtung, auf unsere Wiese zu...und direkt in den Stacheldrahtzaun hinein, ah, zum Glück drüber, er schaffts doch tatsächlich drüber, hätt ich nicht gedacht, da freu ich mich für ihn und auch für mich, und ich freu mich über das schöne Licht und die Freiheit, die ich habe - und da ist meine Laune schon wieder ein bisschen besser. Ein bisschen.

Kosten heute: 0 EUR
Das ist schön.

Mir ist kalt. Immer noch.

CALGARY

Mittwoch, 4.8.2010

schrÖderdeutsch

Guter Cafe, enttäuschender Tower (aber, gut, was soll einem nach dem Toronto-CN-Tower noch turmmäßig beeindrucken?), blumengeschmückte adrette Fußgängerzone und dunkelblau gekleidete Polizisten mit Cowboy-Hut! Saddledome und Stampede haben mich mit dröhnendem Gewieher und angenehmen „Eeeeaaassy“-Tönen der Cowgirls begeistert, weniger beglückend waren die 2x2Meter Boxen der wahrscheinlich 300 Quarterhorses hier.

Trotzdem: erquickend wummernde Stadt mit Blues-Konzerten an jeder zweiten Straßenecke, leichtes Zurechtfinden aufgrund der schachbrettartig angeordneten Straßenführung ($ 5/2h. Parken).

Nun Stellplatz für gehobene 36 $, dafür „spricht Man deutsch.“ - „Schröderdeutsch“, nennen wir es bald. Frau Schröder, die jetzige Campground-Chefin kam mit 22 aus Deutschland her, ehelichte Herrn „Mountain View Camping“-Besitzer und nun steht hier alles zweisprachig: „Only $1 Coins. Throw in. Choose Temperature. No $ 0,25 Coins!“ „Nur $1 zahl. Werf in. Wahl Temperatur. Kein 0,25 Stucks!“ - und, vorzüglich, welch schöne deutsche Tugend: „Schröder-rein. Schröder-sauber. Schröder-blitzend.“. Tooooll! - und beheizt ist es auch!

PETER LAUGHEED NATIONALPARK

Freitag, 6.8.2010

AB In die berge

Wir haben 27 Grad und sehen die gezuckerten, glasierten Gipfel der Rocky Mountains! Gott, ist das schön! Und wie kitschig, aber es ist so: der klare Bergsee (by the way: SAU- ich betone - Saukalt!) spiegelt die schroffe, nackte Felswelt wieder, oben tropft etwas von dem weißen Zuckerguß ins Grün der dunklen Wälder.

Jeder Baumstamm küßt seinen Nachbarn, so dicht, so eng, so kuschlig nah stehen sie und wachsen aus der saftigen moosgrünen Wiese heraus bis zum granitfarbenen Zipfel. Ein grandioser Himmel in hellstem blau ergießt sich mit Wonne und kleinen Wölkchen darüber! Ein Spektakel. Ich versinke darin.. und jetzt geh ich nochmal schwimmen! BRRRR...

BOAH... ein Streifenhörnchen! Kommt hier ins Auto! gibt’s das! Das will Futter!

Georg sagt, „wenn ich dich erwische, dann kommst du aufn Grill!!“ „NEIEIEIN“, sag ich, „ich krieg das zahm!“, „och, wie süß wär das, ein Streifenhörnchen als Haus- äh Toyotatier!“

PETER LAUGHEED NATIONALPARK

Montag, 9.8.2010

Burn, stinker, burn
(aber nein! Wir haben doch keinen bieber auf den grill gelegt! )

Wie ich höre, ist die Wetterlage in Deutschland nicht so rosig, um nicht zu sagen be...regnet. Nun ja - bei uns auch. Zwei tolle Tage in den Rocky´s waren uns dennoch vergönnt, und so haben wir - mit genug Bärenspray für eine ganze Teddy-Family bewaffnet - diverse Gipfel im Schweiße unseres Angesichts erklommen.

Um uns einzulaufen, erst mal schlaftrunken mit dem „Mount Everest Expedition Trail“ (klingt anstrengender, als er tatsächlich war) um halb acht in der Früh gestartet, weiter ging´s mit dem „Rawson Lake Trail“. Danach war mir endlich wieder warm, nach diesen verdammt kalten Nächten (habe mir jetzt eine Schlafmütze aus Fleece zugelegt).

Für Sonntag hatten wir eigentlich den „Mount Infatigable“ auf dem Plan, aber leider war der Weg gesperrt mit dem Hinweisschild: „Caution! Primary Grizzly habitat“. Ok, durchs Wohnzimmer wollen wir Petzi ja doch nicht laufen, also haben wir den Ausflug gecancelt, trotz Spray und Glocke – bei diesem Heimvorteil! Außerdem frage ich mich ja schon, wie so ein Anti-Bären-Glöckchen wirken soll?? Wenn das Bärchen nur einmal eine wohlschmeckende Kuh/Katze/Ziege mit Gebimmel um den Hals gekostet hat, dann denkt er doch nur „leeecker“ bei dem Geräusch?! Wenn die Mikrowelle klingelt, läuft mir das Wasser doch auch im Mund zusammen. Pawlow´scher Effekt, die klassische Konditionierung und so. Ergo sind wir dann zum „Fire Lookout“ hochgestiefelt – weiter Rundumblick in die großartig blaue Bergwelt war der (zugegebenermaßen nicht sehr verdiente) Lohn.

Und dann... dann hat die Sintflut eingesetzt. Bei plötzlichem Temperatursturz. Noch kühler als sonst! Null Grad am Morgen! Nahezu eisig! Und Regen, Regen, Regen. Bindfadenregen. Spaghettiregen. Lianenregen. Regen von oben, von unten und von der Seite. Einfach nur nasser, kalter, Laune verderbender Regen. Kein idyllischer Regenbogen in Sicht. Kein teintverschönernder kurzer kalter Dampfguss. Nein, stinkgewöhnlicher, nervender Endlosregen.

Nee, also da war´s dann mal wieder gut mit Natur und so – jetzt ist es soweit: ich bin reif für´s Hotel, für Luxus, für Komfort!

Gesagt, getan. Denn, klar ist das in unserem Budgetplan schon eingerechnet (Georg kennt mich), sodass ich mir im „Tourbook“ das nächstgelegene, wohl klingende Hotel herauspicke. Die Wahl ist schnell getroffen, denn dazu muss ich nur eine wichtige Unterzeile lesen: Leisure Activities: Heated Indoor Pool, Jakuzzi, Wifi, Bath-Combo.
Das reicht. Bei Heated Indoor Pool war die Entscheidung getroffen. Genug gelesen. Gewählt. Gebucht. Fertig.

Yeah! Jetzt befinden wir uns im angenehmen, im warmen, duftenden, riesigen blaugetünchten Zimmer im vierten Stock des „Quality Inn and Suites“, Lethbridge, mit grandioser Aussicht über die Stadt.
Erste Handlung Georg: Fernseher einschalten.
Erste Handlung Andrea: Badewanne einlassen.
Danach Pool. Danach Whirlpool. Danach Gym. Danach wieder Pool. Zwei Stunden schwimmen, schwimmen, schwimmen. Danach wieder Badewanne. Jetzt ist die Tube mit dem Schaumbad leer und ich befürchte, mir wachsen Schwimmhäute. Es kribbelt schon zwischen den Fingern. Egal, gibt Schlimmeres.

Wir sind die einzigen Gäste, die das Hotel ü b e r h a u p t nicht verlassen haben. Im Grunde genommen haben die ja auch noch Verlust mit uns gemacht, denn Erstens waren die Karamell-Bonbons im Foyer süßlecker und geschenkt, genau wie der „Fresh Brewed Roasted Café“ (!!! das lasse ich mir nicht zweimal sagen, der Automat war im Dauerbetrieb).
So haben wir um 13.00 Uhr eingecheckt, zehn Minuten später war die Badewanne voll, ab 13.15 war Georg im Internet, eine Stunde später wurde die hauseigene Waschmaschine beladen, 14.50 der Trockner, und ab 15.00 Uhr wurde Strom gezapft (Computer, Foto, Rasierer, elektrische Zahnbürste) bis zum Check-out am nächsten Tag. Das hat sich nun mal wirklich gelohnt. Sagt auch meine Seele...

Gegenüber des Hotels können wir gleich noch den anstehenden Ölwechsel beim vielversprechend klingenden Namen „Great Canadian Oil Change“ machen lassen. John und Terry sehen ein bisschen aus wie die Brüder von Sandra Bullocks (mittlerweile Ex?, der Betrüger-Arsch-) Ehemann Jesse James, und sind extrem hilfreich, sympathisch und witzig. Wieder aus der Werkstatt raus kommen wir mit zwei Dosen geschenktem Super-Power-Booster für den Motor (Georg glücklich), einmal durchgewechselten Reifen, dem Ölwechsel und einem Supertipp bezüglich nächstem Stellplatz.

So düsen wir zu „Beaver´s Mine“: Im Birkenwald stehen wir nun an diesem Geheimplatz völlig allein, das „Biberbächlein“, Beaver´s Creek, plätschert harntreibend vor sich hin, pinkfarbene Blümchen wiegen sich idyllisch im Wind, Flußsteine schimmern in jeglichen Regenbogenfarben – und Moskitos gibt’s auch (fast) keine. Hier bleiben wir. Ein bisschen.

Hacken Holz, machen Feuer, genießen (nun wieder) gut duftend das Outdoor-Leben... da kommt ein Stinktier vorbei und setzt sich mit seinem breiten schwarz-weiß-gestreiften Popo in unser ausgebranntes Lagerfeuer, in die unter der oberflächlichen Asche doch noch glühenden Holzreste und verbrennt sich fast seinen Allerwertesten. Aufgescheucht und laut schimpfend läuft es davon. Was haben wir gelacht!

Da kam es wieder und hat über uns gelacht, weil angestunken...!

LUSSIER und FAIRMONT HOT SPRINGS

Dienstag, 10.8.2010

WILL nicht sterben, lieber saunen

Verdammt ist das hoch! Pure Panik überkommt mich, der Angstschweiss bricht aus. Was tut man nicht alles für einen warmen Hintern! “Lussier Lake Hot Springs“ steht ganz klein auf dem blauen unscheinbaren Schild, an dem wir uns rechts zu halten hätten, sagte Jeff.

Den hatten wir beim Wandern kennengelernt, seines Zeichens waschechter Engländer, so um die 35. Er folgte vor vier Jahren dem Ruf der Universität Calgary und nutzt seither die freien Tage für Endlos-Wanderungen. Gerade kam er von einem Vier-Tages-Trip aus den Bergen im Peter Lougheed Park zurück. Allein. Respekt. Dann erzählte er auch noch von dem Grizzly, dem er ins Auge sah. Doppelrespekt. Trotz Bärenspray, das er schon griffbereit hatte (aber nicht abfeuern musste). Wir brachten ihn das letzte Stück zu seinem Auto zurück (der ursprünglich geplante Weg war zu gefährlich aufgrund der Wettervorhersage per Funkgerät). Happy darüber, dass ihn jemand zurückfuhr wurden wir auch noch zu einer heißen Dusche in seinem Appartment in Calgary Downtown eingeladen.

Jeff´s Lieblings-Hot-Spring jedenfalls ist nahe des Lussier-Lakes und dank seinem Kreuzchen in unserer Karte finden wir sie auch bald, die Abzweigung. Aber Jeff hat leider vergessen zu erwähnen, welche Straße dorthin führt...mein Adrenalin-Level ist im Moment irre hoch, denn die Gravel- (Schotter-)Road, die wir gerade befahren ist mindestens Phase 3, würde ich mal so schätzen. Anfangs schon weist uns das Schild „EXTREME CAUTION“ darauf hin: hier sind viele Log Trucks (Holzlastwagen) unterwegs, außerdem viele Kurven, viele Steine, viele Tiere, und – ach ja - ganz nebenbei erwähnt gibt’s keine Befestigungen rechterhand. Das bedeutet, käme um die nächste Kurve der nächste schnelle Trucker-Fahrer würden wir ja nur um die 400 Meter im ungebremsten Fall hinabrutschen. Mir ist ganz schlecht! Kann gar nicht hinsehen. Rechts von mir sehe ich erstmal gar nichts nur wenn ich das Fenster hinunterkurble und mich hinüberbeuge sehe ich ganz, aber ganz weit unten ein winziges Bächlein fließen, an deren Seiten winzigste Tannenbäumlein stehen. Nächste Kurve, oh mein Gott, ein Riesentruck, auf unserer Seite, oh Scheiße... Irgendwie schafft er es abzubremsen, wir stehen schon und haarscharf schrammt er an uns vorbei. Alter Falter! Ein Zentimeterchen nach rechts und wir wären ins Bodenlose gestürzt. Ich kann nicht mehr. Bin Fik(x) und fertig. Zum Glück sehe ich vorne schon den Weg runter zu der Quelle. Die heiße Quelle. Endlich wieder im Warmen sitzen. Ok, ja, ich weiß, der Hotelaufenthalt mit Badewannenexzess liegt noch nicht so weit zurück, aber warmes Wasser ist einfach so toll!

Und schon sitze ich drin, in der Hot Spring. Es ist wirklich Hot! So um die 40° Grad müssen das mindestens sein, die direkt aus dem Felsen sprudeln. Ein wenig Schwefelgeruch quillt dabei gleich mit heraus. Aber hey, ist ja direkt aus dem Inneren von „Mother Nature“, da smellt es halt so ein bisschen. Was soll´s, Hauptsache heiß!

Heute campen wir nochmal wild, für morgen habe ich mir schon die nächste Hot Spring-Gegend ausgesucht: die „Fairmont Hot Springs“. Ein vielversprechender Vier-Sterne-Campground liegt direkt auf unserer Route und so beschliessen wir, uns einzubuchen.

BANFF

Donnerstag, 12.8.2010

DUPLO-FINGER, japaner
und Kinderwagen

Nach drei erholsamen Tagen baden, schwitzen und quatschen in Fairmont fahren wir völlig aufgeweicht, mit Duplo-Fingern und drei Kilogramm leichter (leider nur Wasserverlust) weiter. Muss immer noch schmunzeln über die amüsante Story meines (Bade-Sitz-) Nachbarn Chris in den Hot Springs: seine vier Jahre alte Tochter hatte ein kleines Reh am Straßenrand entdeckt und so süß wie es dastand hat er sie gelobt für ihre guten Augen, und dass man gut aufpassen müsse, auf die niedlichen „deers“, like „Rudolph, the red-nose-reindeer.“ Und da sagt Bonny in zarter Mädchenstimme: „Yes, Daddy, I will.., and one day, Daddy – you will show me how to shoot it!“.

Nun ist es soweit: Die Sonne ist zurück, wir haben satte 30° Grad (tagsüber) und nun steht der populäre Banff-Nationalpark, das Ziel eines jeden Canada-Touristen schlechthin, auf unserem Zettel. Davor steht allerdings Ärger: $ 20 pro Tag kostet der Eintritt in den Park - wir sprechen hier vom reinen Eintritt. Da haben wir noch nicht genächtigt, nichts gegessen und sind nirgends stehengeblieben. Wir entscheiden uns für den 3-Tages-Pass und düsen Richtung Berge, nachdem wir im letzten Ort nochmal richtig teuer getankt haben/mussten. Wir haben ein eng gestecktes Programm und nehmen uns sogleich den berühmten Johnston Canyon vor – wir werden bitter enttäuscht.

Rund 2030 Leute (plus zusätzliche 3008 Japaner mit 162 Sport-Kinderwägen) hatten dieselbe Idee und kämpfen um Park-/Geh-/Stell-/und Stehplatz. Oben an der ersten Abzweigung können wir zum Glück den asphaltierten (!) Weg verlassen und steigen dank besserer Kondition (Wegtafel: 3 Hours, Level: medium) zu den „Upper Waterfalls“ auf, wo sich deutlich weniger Menschen auf die Füße treten. Der Burner ist der Wasserfall aber auch nicht, bin eher enttäuscht und wir machen uns mit etwas langen Gesichtern auf den Rückweg. Müssen heute ja noch einen Stellplatz organisieren – bei dem Aufgebot an Leuten wird’s wohl kein Leichtes sein, und außerdem ist Wochenende. Nach langem Suchen haben wir noch ein letztes übriggebliebenes Plätzchen im „Protection Mountain Nationalpark Campground“ ergattert, mit deutschem Hinweisschild auf der Toilette:
„Bitte keine Fremden in der Toillette Runterspulen.“

BANFF 2

Sonntag, 15.8.2010

Yoho!

6.20 Uhr. Der Wecker klingelt. Weder Frisur noch Gesicht sitzen. Egal. Wir sind auf dem Weg. Wir haben gelernt. Heute sind wir die Ersten. Noch vor den Japanern. Und Kinderwägen. Kommen um Punkt 7.10 Uhr auf dem Parkplatz des „Lake Louise“ an. Bekomme irgendwie noch nichts mit (weil zu früh), aber die Fotos sagen, wir hatten sagenhaftes Morgenlicht am menschenleeren See. Hinter uns das berühmte Chateau Frontenac. Ich war auch auf den Fotos. Hab sogar ein schiefes Lächeln drauf. Beim „Lake Moraine“, cirka eine halbe Stunde von der Louise entfernt, werde ich wach (bekomme Coffein-Schub) und bewundere die fantastische Szenerie.

Eine Sinfonie in Blau. Eisbedeckte Gipfel, türkis-blau-grün schimmernder See, wahrhaft bezaubernd. Irgendwer schmiert mir Sonnencreme ins Gesicht und kaum blinzele ich zweimal sind wir auch schon wieder drei Stunden wandernd unterwegs, diesmal völlig allein. Kein Wunder, bei diesen Uhrzeiten! Über eine Geröllmasse hinaufgewandert sehen wir unten ein malerisches Idyll: smaragdfarbener See, in dem sich neben dem Gletscher zu unserer Rechten auch die perfekten Tannenbäume widerspiegeln, die leicht zu zittern beginnen als ein Biber durch sie hindurchschwimmt. Georg packt Fernglas und Schinkenbrote aus (wann hat er die denn geschmiert?). Die Sonne brennt, die Frisur sitzt immer noch nicht, aber das Gesicht grinst! Da kann ich nur sagen : „YOHO!“- das, so habe ich gelernt, ist ein Ausdruck der Verzückung der Indianer, quasi ein „Wow“, und so haben die Kanadier auch gleich einen ganzen Nationalpark danach benannt. Der liegt links neben Banff und steht auch auf unserer Liste. Und nochmal, weil´s so schön klingt und einfach stimmt: „Yoho!“

Dank der Infotafeln sind wir nebenbei auch noch schlauer geworden: warum die Gletscherseen so unglaublich Tieftürkisgrün schimmern? - Als die Gletschermasse abrutschte und taute wurden die vielfarbigen Felsen zu feinem „Mehl“ vermahlen, das sich jetzt im Wasser wiederfindet. Gletschernass hat eine weißlich-graue Neutralfarbe, und weil Wasser immer Orange und Rot absorbiert, bleibt für uns die märchenhaft grün-blaue Coloration übrig. Entstanden sind die Rocky Mountains während der letzten 60 Millionen Jahre, damals hat sich die Pazifische Erdplatte unter die Nordamerikanische geschoben, unter heftigem Druck faltete sich das Sedimentgestein nach oben. Darum die parallel zur Pazifiküste verlaufenden Bergzüge mit den massiven Rillen. Später hat die Eiszeit mit ihren Gletschern die tiefen U-Täler geformt, V-Täler entstanden durch reißende, wallende Flüsse.

Auf der spektakulären Fahrt nach Jasper, dem angrenzenden Nationalpark, möchte ich übrigens die gesamte Zeit über „Yoho“ rufen und schreien und jauchzen, denn ich bin wahrlich verzückt von all der Schönheit um mich herum! Wundervoll von allen Seiten! „YOHO!“

JASPER NATIONALPARK

Dienstag, 17.8.2010

EARLY BIRD, Part II

Noch schlaftrunken kriechen wir (also, ehrlich gesagt: ich krieche schlaftrunken, Georg schnellt hellwach) die Serpentinen zum Mount Edith Cavell Glacier hinauf. Ich blinzle und sehe links oben ein dunkles tierisches Etwas, reibe mir den Schlaf aus den Augen, da bewegt sich was, der Sand kratzt noch ein bisschen. Gähn. Häh? Da! Nochmal genauer schauen! Tatsächlich! Ich zucke zusammen, da ist ein...kann noch nicht richtig sprechen, versuche aber zu gestikulieren, muss, probiere zu artikulieren, ein zaghaftes leises „Bbb“ kommt aus meinem Mund gerade noch heraus, Georg kann es deuten und guckt auch nach links, meinem ausgestreckten Zeigefinger folgend...

Bbbbbäääääär! Ein echter, richtiger, großer, lebendiger, stolzer, im Morgenlicht schimmernder Schwarzbär sitzt da vor unseren Augen und nascht rote Beeren. Am Wegesrand. Jetzt bin ich wach! Wie elegant er die Sträucher mit der Pfote umschließt und zur Seite schiebt, um an die roten Früchte zu kommen, die lange samtige Schnauze riecht daran. Ich kann es kaum glauben! Da sitzt ein Bär! Im Gebüsch, er stört sich kaum an uns, schaut uns kurz an (mir geht die Düse), an uns vorbei, wendet sich wieder dem Berries-Busch zu, frißt genüsslich weiter, haut richtig rein. Na klar, wär ich ein Bär, dann könnten mich die Menschen auch mal! Wenn ich wollte, würd ich DIE zu Frühstück verspeisen, aber es gibt ja viel Besseres im Moment: Dessert! Süße, reife, rosarote Beeren, direkt vor meiner Nase! Unser Meister Petz ist eine wahre Grazie! Wie er da sitzt, im Morgenlicht, die längliche Schnauze, die samtigen Augen, die großen Tatzen! Nun schaut er uns nochmal direkt in die Augen, blinzelt. Jetzt schnell wegschauen, hat uns er Ranger beigebracht, bloß keine Aggressionsgesten, nur kein Tam-Tam veranstalten - und da trottet er davon, Winnie Puh, ins Unendliche des Waldes! Wir sehen nur noch sein Hinterteil. Hammer! Wie geil ist das! Ein Bär! So Echt! So Live! So wahr! Ohne Zaun und Glas zwischen uns!

Heute ist unser Wildlife-Wonder-Day! Mann, hat Georg doch Recht, der blöde frühe Vogel... (kann mich eigentlich mal) - aber dennoch fängt er wohl den ersten Wurm (andererseits: der frühe Wurm wird dann doch auch zuerst gefressen?). Denn kaum arbeiten wir uns ein Stückchen weiter im Wald vor, ich muss erwähnen, es ist die sagenhafte After- nein, Pre-Hour (die ich ja sonst selten ohne Nah-Koma-Erfahrung erlebe) von halb sieben, ja halb S I E B E N Uhr früh, und dort vorne steht die nächste Sensation: zwei Grizzly-Bären!! Im Out-of-Bed-Look (denn die Dauerwelle sitzt schon lange nicht mehr) laufen auch sie im Wald, Morgengymnastik. Mama und Baby sind gerade beim Frühstücken. Mann, müssen diese Beeren geil schmecken! Die alleinerziehende Mum ist noch nicht mal wütend, als sie uns entdeckt, schaut sich nur kurz nach ihrem Sohnemann um, und läuft völlig gechillt wieder ins unendliche Grün des Waldes hinein. Muss hier kurz erwähnen, dass die Beiden auf mich - im Vergleich zum elegant-divenhaften Schwarzbär - doch eher einen sehr alternativen Eindruck gemacht haben. Sind die Grizzlys die Rastafaris unter den Bären? Fette Dreadlocks, nicht wirklich koordiniert (ok, um halb sieben frühs) und kein bisschen aggressiv tapsen sie da rum. Mama Grizzly läßt nicht mal einen Ansatz von Drohgebärde erahnen (Georg schon den Finger auf dem Bärenspray). Wow, wow und nochmal Wow! Bin futsch und weg.

Und als würde mir irgendwer da oben zurufen wollen: „steh doch öfter mal früher auf!“, darf ich an diesem wunderbaren, tollen, faszinierenden Tag noch mehr solcher Wunder erleben: nicht nur, dass der Gletschersee voller Eisschollen treibt, die in hellstem kobaltblau schimmern, nein, oben am Gipfel will mir ein Murmeltier fast aus der Hand fressen, Degu-ähnliche Tierchen laufen mir zuhauf über die Füße und zu guterletzt kommt auch noch (die laut Reiseführer ultra-seltene) weiße Mountain-Goat gleich in Heerscharen über unseren Weg gehoppelt (Reiseführer/und BC-Broschüre besagen, dass man Glück hat, die im Winter eingefrorenen Kadaver im Sommer aufgetauter Weise zu entdecken). Und als ich schon richtig durch bin, vor lauter Glücksrausch, da trippelt auch noch ein Bighorn-Sheep mit lustig verzwirbelten Hörnern den Abhang herunter. Nun kann ich wirklich nicht mehr. Bin fertig. Glücklich. Berauscht. Und bärenmüde!

ADAMS LAKE

Donnerstag, 18.8.2010

Geht´s noch?

Was soll ich sagen: hervorragend einsamer Platz, spektakulärer kobaltblauer See, brennende Sonne bei 29 Grad, keine (!) Mücken und das Ganze auch noch gratis! Hier „checken“ wir ein, bei Mutter Natur höchstpersönlich!Mal wieder eine malerische Kulisse, in der wir nächtigen dürfen! So zauberhaft, verträumt und ruhig - bis zum nächsten Morgen: da macht´s Poing!! Poing!!...Bamm Bamm!!! Affenlaut! Mann!

Tinnitus lässt grüßen. WAS IST DAS? Was verdammt nochmal ist das?? Bin wach. Plötzlich. Hellwach! Ich hasse das! Wie früh ist es? Öffne mein rechtes Auge, schiele zum Fensterspalt, breche den wunderschönen Traum abrupt ab und mein Gehirn schaltet sich langsam ein. Blick auf den Wecker, quäle meinen Finger, der drückt einmal drauf. Das Licht erscheint. Wecker sagt halb acht. Poing! Poing! Poing!! „Hagel oder was?“, denke ich noch, schaue aus dem Fenster raus. Ne, trocken. Poing, da war´s wieder, Poing! – Da fliegt was auf´s Dach. Poing!Bämm! - nochmal.
Mann, jetzt muss ich aufstehen und nachschauen. Poing. Es hört nicht auf. Ich drehe mich um und murmle: „Schaaatz – kannst du mal...“- aber... verdammt. Schatz nicht da. Poing. Mist, muss ich doch gucken gehen.
Ich schäle mich also aus dem Schlafsack raus - und schon wieder. Poing! Bammbamm! Bamm!, und danach ntststststsssntntntntnttt...bammbamm...tschiiip..tschipp.

WAS ZUR HÖLLE IST DAS? Entnervt, da so früh - und noch ohne Cafe und lärmwach und überhaupt - strecke ich den Kopf zur Türe raus – und PENG! Da trifft mich was auf dem Hinterkopf. Autschn. Maaaann!! Mittendrauf! Direkt nach dem Peng im Kopf höre ich NTNTNTDDSSTDT im Ohr. Komisches Geräusch.
Starte Ortung – wo kommt das her? Rechts – nee. Links – nix. Geradeaus – kann ich auch nichts Ungewöhnliches erkennen. Der See liegt ruhig da, wie gestern. Der Wald ist immer noch grün, hat sich nix getan – Peng! Peng! Bumm! TsSTSTNTDT!
Fuck! Nochmal auf´n Kopf. AUA! Von oben! Oh ne! Ich glaub´s nicht!

Da sitzt ein Hörnchen – Streifen- oder Eich- oder was-weiß-ich- Hörnchen! Zu früh für Spezifikation. Wirft das Hörnchen wie bescheuert grüne, kleine, spitze Tannenzapfen auf das Auto, unsere Stühle, unseren Tisch und – mich! Autschn. Verdammt noch mal! Schon wieder hat´s mich! Geht’s noch? Ich schaue hoch, schütze mich aber - hab ja gelernt- mit den Unterarmen dabei!
Hörnchen ist völlig von der Rolle und hüpft völlig überdreht von einem zum anderen Ast und böllert wie blöde, wirft, was die Krallen hergeben und schimpft und tschiept und macht Höllenlärm.
Bamm bamm bamm! Bald gibt’s keine Zapfen mehr im Wald!
Haben wir ihm den Morgen versaut? Ist das SEIN Frühstücksplatz – äh -Revier? Hat es Tollwut und verbeißt sich gleich in meinen Hals?

Fragen über Fragen! Gerade als ich am Baum schütteln will sehe ich Georg nach seinem Morgenspaziergang ankommen, hat ein Lächeln auf dem Gesicht, freut sich, dass ich schon wach bin, formt mit seinen Lippen „ Morgen, Schatz“- und BAMM! Hat er auch ´nen Zapfen am Hirn.
„Ich glaub, wir frühstücken drinnen, heute!“

TROUT LAKE & NELSON

Freitag, 19.8.2010

Tomato Twist und vanilla flavor

Nach Nächtigung am See - wieder mal (mag´s schon gar nicht mehr schreiben) völlig allein, weit und breit keine Menschenseele am Trout Lake, besuchen wir heute Nelson. Diese Hippie-Stadt verzückt mich dermaßen, ich will gar nicht mehr gehen. Bereits auf der Hinfahrt möchte ich am liebsten einen Tramper mitnehmen, der aussieht wie die nähere Verwandtschaft von Kid Rock.

Leider war der gerade beim falschen Frisör und hat sich „Prinz Eisenherz-Schnitt“ aufschwatzen lassen. Doch Bart, Haltung, Klamotte und Stirnband stimmen. In Nelson angekommen decken wir uns beim BC CAA mit gratis Kartenmaterial von USA ein. Wieder aus dem Laden raus, gehen wir ein wenig shoppen (brauche dringendst Daunenjacke für die kalten Abende), danach flanieren wir durch die entzückende Innenstadt. An jeder Ecke steht ein singendes Jimmy-Hendrix-Double, klampft auf seiner uralt-hat-schon-viel-gesehen-Gitarre 70er-Jahre-Songs, zwischendrin flanieren Mädels mit Walle-Shirts und -Mähnen. Beides in sagenhaften Farben. Die liebevoll gepinselten Laden-Schilder und Innendekorationen erinnern mich an Nimbin, Australien. Hier gibt’s mehr Cafés als Shops. Die Atmosphäre nimmt mich mit, die Vibes sind gut, angenehm, warm!

Hier will ich etwas bleiben - gesagt, getan, bzw. gesetzt: ins „Tomato Twist“ . In Slow-Motion kommt unsere Elfen-Bedienung angetänzelt, ihr lila gebatikter Kaftan erreicht Sekunden vor ihr unseren Platz. Sie schwebt an uns vorbei, bemerkt uns dann doch „ Oh, sorry“, reißt sie die Kulleraugen mit den noch größeren Pupillen auf „What do you like today, guys?“.
Wir ordern einen Vanilla-flavoured-Cappuccino und ich sauge den Spirit hier ein, nach weiteren zwei Latte´s sind wir allerdings mit definitiv keinem hier mehr auf demselben Tempo und darum entschließen wir uns schweren Herzens und mit etwas zu stark pochendem Herzschlag dazu, die Stadt wieder zu verlassen und uns den nächstgelegen Campingplatz zu suchen.

CRESTON + ERICKSON

Samstag, 20.8.2010

bye bye traumland

Eins muss ich nun wirklich sagen: Kanada hat uns mit offenen Armen, interessierten Ohren und bezaubernden Wäldern, Seen und Bergen empfangen. All die Leute, sei es nun Willy aus Edmonton, Billy aus Saskatoon, Jeff aus Calgary oder die volltätowierten Autobastler aus Lethbridge – alle zusammen waren sofort bereit, Freundschaften zu knüpfen, Kontakte und Ideen auszutauschen, anregende Gespräche zu führen und waren auf ihre ganz persönliche Art zuvorkommend, positiv, sympathisch, nett und open-minded!

Jeder von Ihnen hatte anregende Ideen und Tipps für uns „Ausländer“ parat und sie alle waren sowohl aufgeschlossen wie auch hilfreich mit Worten, Taten, Telefonaten und Adressen! Dankeschön! Die bisherige Reise war ein riesengroßer Spaß in einem malerischen Land!

Hiermit schreibe ich den letzten Bericht aus Kanada.
Heute, auf dem Campground Mountain View Resort, Erickson ($ 25/Nacht) erledigen wir letzte Dinge rund um´s Auto und planen die weitere Route in den USA.

Georg liegt gerade unter dem Auto, ist beschäftigt mit Nippel abschmieren (nichts Unanständiges), setzt ein weiteres Mal die Fettpresse an (kann er das bei mir auch tun?) und füllt die Reifen wieder mit Luft (dank mitgebrachtem Kompressor kein schweiß- oder muskeltreibendes Unterfangen mehr, leider). An der Tankstelle lassen wir unsere Gasflasche mit Propan auffüllen und dank Neonstift leuchtet unsere zukünftige Route auf der Montana-Karte schon pink auf.

USA, wir freuen uns auf Dich!

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